Lyriknachmittag

mit Özlem Dündar auf den Spuren moderner Gedichte


R.H. fasst ihre Eindrücke des Nachmittags in nachfolgendes Gedicht

Da sitzen wir nun bei großer Hitze
                              und runzeln die Stirn.
Ein Wundern und Rätseln.
Wie ist das gemeint,
                              was soll es uns sagen?
Wie klingt es in uns?
                              So viele Fragen!
Wir tasten uns ran,
                              wir lesen, wir stocken,
                              wir quälen uns durch.
Doch da, welch ein Lichtblick,
                              auf einmal geht’s flüssig.
Ein schönes Gedicht,
                              von Wolken und so.
Aufatmet die Runde!
Doch kurz ist die Freude
                              es geht wieder los:
Warum denn ein „n“ und nicht ein „nicht“?
Warum denn ein „u“ und nicht ein „und“? ?
Worte fliegen hin und her.
Autorin denkt und lächelt
                              und muß sich allem stellen.
Dann
                              ein Päuschen bei Kaffee
Doch halt, so einfach geht’s nicht:
                              Jetzt dichtet mal schön,
                              heißt nun die Devise.
Es rauchen Köpfe!
Wo ist nur Heinz Erhard?
                              Er wüßte hier weiter,
                              er wäre ganz heiter
und würde nur schmunzeln:
                              Noch’n Gedicht?
                            
R.H.